Unentbehrlich

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Sicherheit geben – mit guter Pflege

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Nachrichten aus der Pflegeschule

Aus der Sterneküche in die Pflegeausbildung

René Stenzel hat 12 Jahre als Koch gearbeitet, in der Sternegastronomie in Hamburg, auf einem Kreuzfahrtschiff. Mit 36 Jahren macht er jetzt eine Ausbildung zum Pflegefachmann und erzählt bei Radio Bielefeld, wie es dazu kam und was ihm an seinem neuen Beruf so gefällt.



Für die Pflege begeistern: Erster Bielefelder Care Day für Schülerinnen und Schüler

Die Corona-Pandemie hat es deutlich gezeigt: Ohne Pflege geht es nicht. Deshalb hat die Kommunale Koordinierung der REGE mbH den Bielefelder Care Day ins Leben gerufen, bei dem Schülerinnen und Schüler spannende Einblicke in Pflege- und Gesundheitsberufe erhalten. Das Ziel der Aktion: Junge Menschen schon früh für die Pflege zu begeistern. Sechs Bielefelder Einrichtungen beteiligen sich am Bielefelder Care Day, der am 04. und 11. Mai zum ersten Mal stattfindet. Den Auftakt haben jetzt das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara gemacht.

Welcher Job macht mir Spaß? Wo werde ich später arbeiten? Hannes hat noch viel Zeit, um diese Fragen zu beantworten. Wie alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse in Nordrhein-Westfalen startet der 13-Jährige, der die Luisenschule besucht, gerade in die berufliche Orientierung. Dazu gehört auch, Einblicke in die Praxis zu bekommen, die sogenannte Berufsfelderkundung. Dabei will die Kommunale Koordinierung den Pflegeberufen ausreichend Raum geben, schließlich herrscht in der Pflege bundesweit ein eklatanter Fachkräftemangel. Dieser wird sich einer aktuellen Studie zufolge, von der Bremer Arbeitnehmerkammer veröffentlicht, weiter zuspitzen, Allein in den nächsten zehn bis zwölf Jahren gehen 500.000 Pflegefachkräfte in Rente. „Mir hat es heute richtig Spaß gemacht und ich habe viel Neues gelernt“, sagt Hannes, der – Stand jetzt – eigentlich Polizist werden will. „Nach dem Tag heute kann ich mir einen Beruf in der Pflege sehr gut vorstellen.“

Aussagen wie diese freuen Ingo Nürnberger: „Der Pflegeberuf ist immens wichtig für unsere Gesellschaft, das wussten wir schon vor Corona. Wir müssen genügend Menschen für diesen tollen Beruf interessieren und begeistern, damit alle Menschen mit ihren gesundheitlichen Problemen adäquat im Krankenhaus behandelt oder im hohen Alter im Heim gepflegt werden können. Kaum ein Beruf fordert einem so viel ab, aber kaum ein Beruf ist auch so zukunftsfest“, unterstreicht der Sozialdezernent, warum sich die Stadt Bielefeld für den Bielefelder Care Day stark macht. „Insofern bin ich froh, dass der Bielefelder Care Day, den die REGE schon vor zwei Jahren geplant hat, jetzt erstmalig in Präsenz stattfinden kann.“

Petra Krause findet es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler hier die Vielfältigkeit der Pflege und der Gesundheitsberufe erleben können. Sie leitet die Gesundheitsschulen im EvKB und ist als Pflegedirektorin für die größte Berufsgruppe im Krankenhaus verantwortlich. „Die Inhalte der Berufe im Gesundheitswesen entwickeln sich rasant und können für junge Menschen sehr attraktiv sein. Stichworte sind hier die technische Weiterentwicklung und die Digitalisierung.“ Mehr als 700 Ausbildungsplätze bieten die Gesundheitsschulen im EvKB an für die Pflege, Ergotherapie, Diätassistenz, Physiotherapie und medizinisch-technische Radiologieassistenz (MTRA).

Claudia Hilse leitet die Kommunale Koordinierung der REGE mbH. Sie ist verantwortlich für die Umsetzung des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ in der Stadt Bielefeld, das allen Schülerinnen und Schülern in NRW eine umfangreiche Berufsorientierung bietet. „Wir wissen, dass Schülerinnen und Schüler aus Bielefeld sich bis Klasse 9 noch sehr für Gesundheit und Pflege interessieren. Studien zeigen zudem, dass es sehr wichtig ist, Jugendliche möglichst früh für einen Beruf zu begeistern. Wir freuen uns deshalb sehr, dass der Bielefelder Care Day bei Schulen und Einrichtungen großes Interesse findet.“ Die Nachfrage war mit 160 Interessenten sogar höher als Plätze verfügbar waren. „Wir würden uns freuen, wenn im nächsten Jahr noch mehr Einrichtungen Lust hätten mit dabei zu sein, damit alle interessierten Schülerinnen und Schüler am Care Day teilnehmen können“, so Claudia Hilse.


Virtuelle Realität in der Pflegeausbildung

Die Pflegeschule des Evangelischen Klinikums Bethel setzt zukünftig Virtuelle Realität (VR) in der Ausbildung von Pflegekräften ein. Der Blick durch eine spezielle dreidimensionale Brille versetzt Auszubildende in Szenarien, die sie später in ihrem Berufsalltag meistern müssen. Den Anfang machen jetzt Lehrkräfte und Praxisanleitende, die lernen, neue virtuelle Lernumgebungen zu entwerfen.

„Ich stehe ja in unserem Demonstrationsraum!“, staunt Praxisanleiter Michael Kolbe. In Wahrheit befindet er sich in einem Klassenzimmer und trägt eine VR-Brille im Gesicht. In der virtuellen Realität – meist englisch mit Virtual Reality bezeichnet – nehmen Menschen mit Hilfe dieser Brille eine am Computer entworfene Realität so wahr, als seien sie tatsächlich dort. „Für die Pflegeausbildung schafft diese Technik ganz neue Möglichkeiten“, erklärt Petra Krause, Leiterin der Gesundheitsschulen am EvKB, zu der auch die Pflegeschule gehört. „Wir bekommen dadurch eine zusätzliche Lernumgebung, in der die Auszubildenden ihr Wissen anwenden können und in der sie vor allem auch Fehler machen dürfen.“


TV-Beitrag WDR Lokalzeit OWL

vom 11. Februar 2021

Ob die Lagerung von Patienten, der Umgang mit hilfebedürftigen Menschen oder die Blutabnahme – die Einsatzmöglichkeiten oder vielmehr die Szenarien scheinen grenzenlos. Jedes einzelne muss aber entworfen und virtuell erstellt werden. Um das umzusetzen werden Medienkompetenz und medienpädagogische Kompetenz benötigt. Die vermittelt ein Team aus Mitarbeitenden der Fachhochschule Bielefeld, der Universität Bielefeld und des Vereins Neue Wege des Lernens. „Ziel ist, dass Praxisanleitende und Lehrkräfte die Lernaufgaben in Tandems entwickeln“, erklärt Christiane Freese, eine von drei Projektleiterinnen an der FH Bielefeld. „Wir sind gespannt, welche Ideen die Lehrenden für die Themen ihrer Lernaufgaben mitbringen.“ Die fertiggestellten virtuellen Lernumgebungen werden von der FH Bielefeld im Internet zur Verfügung gestellt. So können unterschiedliche Bildungseinrichtungen voneinander profitieren. Judith Kreuziger, stellvertretende Leitung der Pflegeschule, freut sich darauf, die virtuelle Realität in der Ausbildung zur Realität werden zu lassen und damit junge Menschen zu begeistern. „Wir planen, VR noch in diesem Jahr in der Pflegeausbildung einzusetzen“, so Kreuziger.


Radiobeitrag von Antenne Bethel

vom 4. Februar 2021

Ermöglicht wird die Fortbildung durch das Verbundprojekt „Virtual Reality basierte Digital Reusable Learning Objects in der Pflege (ViRDiPA). Das wird innerhalb des Programms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung von Gesundheitsberufen (DigiMed)“ für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds gefördert.


Vorhang auf für Pflegekräfte: Examen in die Neue Schmiede verlegt

97 zukünftige Pflegekräfte der Gesundheitsschulen am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) haben jetzt ihre schriftlichen Prüfungen abgelegt - nicht im Klassenzimmer, sondern im Kultur- und Freizeitzentrum „Neue Schmiede“. Der große Saal mit Bühne für Musik und Kabarett bietet genug Platz für geregelte Prüfungsbedingungen und ausreichend Abstand. Die Pflegeausbildung boomt derzeit. In diesem Jahr sind bereits alle Kurse ausgebucht und für den Ausbildungsbeginn 1. März 2021 kann man sich schon jetzt in der Pflegeschule bewerben.

Vielfalt ist das Motto im Kulturzentrum „Neue Schmiede“ in Bethel. Von Folk bis Volksmusik, von Disco bis Kabarett und neuerdings ist der große Saal auch als Prüfungsraum bestens zu gebrauchen. „Während der Corona-Pandemie mussten und müssen wir sehr kreativ sein, um die Organisation der Examen sicher zu arrangieren“, berichtet Petra Krause, Leiterin der Gesundheitsschulen am EvKB, zu der auch die
Pflegeschule gehört. 

Lehrende der Gesundheitsschulen waren mit Maßband unterwegs, um eine Tischordnung nach Coronamaßstäben hinzubekommen. „Wir haben im großen Saal in der Neuen Schmiede 53 Auszubildende untergebracht, und jeweils 22 Auszubildende in einem Klassenraum in den Gesundheitsschulen und in einem Seminarraum im EvKB“, beschreibt Günther Weihsbach, stellv. Schulleiter der Pflegeschule, die etwas andere Prüfungssituation. Jeder Prüfling hatte für drei Tage seinen festen Platz, weit genug vom nächsten entfernt. Ganz erhoben auf der Bühne, wo sonst Stars und Sternchen auftreten, saßen zwei
Lehrende als Aufsichtspersonen. Masken mussten direkt während des Schreibens nicht getragen werden. „Aber sowie einer mal raus muss, heißt es: Masken auf!“, so Weihsbach.

Ohne Smartphone und Pad stand für die die Auszubildenden am letzten Tag des schriftlichen Examens das Thema Pflege unter rechtlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten auf dem Programm. Leicht ist anders, darüber waren sich nach exakt 120 Minuten reiner Schreibzeit alle einig. Die dreiteilige Prüfung, die aus dem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil besteht, ist anspruchsvoll. Dennoch sind die nächsten Kurse, die im August und Oktober beginnen, bereits ausgebucht. „Wer in die Ausbildung zu diesem spannenden Beruf einsteigen möchte, der kann sich ab sofort für den März 2021 bewerben“, so Petra Krause.

Im August sind die 97 aus den Abschlussklassen dann endgültig fertig. Wer patzt, bekommt eine weitere Chance, einen Beruf mit besten Aussichten auszuüben. Rund 70 Prozent werden vom Fleck weg für das EvKB engagiert, von den restlichen 30 Prozent gehen einige Pflegekräfte ins Studium oder haben Zusagen von anderen Krankenhäusern.

Kontakt

Evangelisches Klinikum Bethel
Gesundheitsschulen im EvKB 
Staatlich anerkannte Pflegeschule 
Haus Sarepta
Sareptaweg 12
33617 Bielefeld

Tel.: 0521 772-79979
info-pflegeschulen@bethel.de